Horst Köhler

deutscher Finanzfachmann und Politiker; Bundespräsident 2004-2010; Staatssekretär im Bundesfinanzministerium 1990-1993; DSGV-Sparkassenpräsident 1993-1998; Präsident der Osteuropabank 1998-2000; Generaldirektor des IWF 2000-2004; UN-Sondergesandter für die Westsahara 2017-2019

* 22. Februar 1943 Skierbieszów (Polen)

Herkunft

Horst Köhler, ev., wurde am 22. Febr. 1943 als Bauernsohn und siebtes von acht Kindern im polnischen Skierbieszów (Gebiet Zamosc, südöstlich von Lublin; damals Generalgouvernement für die besetzten polnischen Gebiete) geboren. Dorthin waren seine deutschstämmigen Eltern Eduard und Elisabeth Köhler aus dem rumänischen Bessarabien Ende 1942 als selbstständige Bauern zur "Germanisierung" umgesiedelt worden, nachdem die SS zuvor die polnische Bevölkerung deportiert hatte. Noch vor Kriegsende floh die Familie im März 1944 vor den anrückenden sowjetischen Truppen nach Deutschland und lebte danach fast zehn Jahre lang in Markkleeberg-Zöbiker bei Leipzig. Als die Kollektivierung der Landwirtschaft drohte, entschloss sich die Familie 1953, die DDR zu verlassen. Es folgten vier Jahre in verschiedenen Auffanglagern der Bundesrepublik. 1957 fand die Familie schließlich im schwäbischen Ludwigsburg eine neue Heimat.

Ausbildung

Nach dem Abitur (1963) am Eduard-Mörike-Gymnasium in Ludwigsburg und anschließendem Wehrdienst in Ellwangen studierte K. von 1965 bis 1969 Wirtschaftswissenschaften in Tübingen mit Abschluss als Diplom-Volkswirt. 1977 wurde er mit einer Arbeit über die "Freisetzung von Arbeit durch technischen ...